Grafschaft Bentheim belegt Spitzenplatz im Breitband-Ausbau

Während Grafschafter Unternehmen 2006 in einer Umfrage zur Breitbandversorgung noch angaben, Videomeetings scheiterten gelegentlich an der Internetleistung, belegt die Grafschaft nun einen Spitzenplatz im Breitband-Ausbau. Nach Abschluss der laufenden Ausbauprojekte können zur Jahresmitte mehr als 94 Prozent aller Grafschafter Haushalte einen 1 Gbit-Anschluss buchen. Zum Vergleich: In Niedersachsen liegt diese Verfügbarkeit bei 74,59 Prozent, bundesweit bei 68,04 Prozent.

„Das ist ein Erfolg unserer Breitbandgesellschaft“, sind sich Landrat Uwe Fietzek und Wirtschaftsförderer Ralf Hilmes sicher. Sowohl der Landkreis als auch seine Gemeinden wollten den Ausbau des Glasfasernetzes nicht allein dem Markt überlassen und gründeten 2015 die Breitband Grafschaft Bentheim GmbH & Co. KG. „Durch die Wahl des Betreibermodells bleibt das Netz weiter in öffentlicher Hand. So können wir auch Gebiete abdecken, die für die großen Telekommunikationsunternehmen unrentabel gewesen wären. Schnelles Internet darf kein Luxus sein, es ist ein Must-Have“, betont Landrat Uwe Fietzek.

Wirtschaftsförderer Ralf Hilmes: „Wir wollten starten, wo die Versorgung am schwächsten ist.“ So begann die Breitbandgesellschaft 2017 zunächst in Uelsen und Emlichheim. Emlichheims Samtgemeindebürgermeister und kaufmännischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft Ansgar Duling erinnert sich: „Damals hatten wir in der Vorvermarktung ein dickes Brett zu bohren. Die Nachfrage nach einer höheren Internetleistung war nicht bei allen Haushalten vorhanden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten jedoch die einmalige Chance auf einen kostenlosen Glasfaseranschluss. So konnten wir die weißen Flecken auf der Karte der Breitbandversorgung nach und nach abdecken.“ Ihnen schloss sich die Versorgung der grauen Flecken an. Karsten Müller, kaufmännischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft: „Wir konnten gut auf das erste Projekt aufsatteln. Fast 80 Prozent der Haushalte haben das Angebot angenommen. Damit können bis zur Jahresmitte weitere 1.000 Haushalte in Nordhorn und Schüttorf auf einen schnellen Glasfaseranschluss zurückgreifen.“

Insgesamt hat die Breitbandgesellschaft bisher drei Projekte zum Ausbau der Breitbandversorgung initiiert. Dafür investierte sie etwa 63,6 Mio. Euro, wovon 27,4 Mio. Euro auf Bundes- und 12,2 Mio. Euro auf Landesmittel zurückgehen. „Es waren fünf anstrengende Jahre, die sich aber gelohnt haben. Fast 5.500 Haushalte konnten wir mit einem schnellen Glasfaseranschluss versorgen“, meint Jan-Hermann Hans, technischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft. Landrat Uwe Fietzek blickt optimistisch in die Zukunft: „Die Corona-Pandemie hat uns die Bedeutung einer stabilen Internetverbindung erneut vor Augen geführt. Nicht nur Homeoffice und Homeschooling profitieren davon. Auch die Wirtschaft, das Handwerk und die Telemedizin sind Bereiche, die zunehmend digitale Formate implementieren. Mit ihrer Breitbandversorgung ist die Grafschaft gut aufgestellt.“

Auf der Webseite des Landkreises informiert die Wirtschaftsförderung über bisherige und kommende Entwicklungen im Breitbandausbau. Hier können Verfügbarkeiten verschiedener Breitbandklassen mit dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur eingesehen werden: www.wirtschaftsfoerderung.grafschaft-bentheim.de.

Auf dem Bild v.l.n.r.:
• Ralf Hilmes, Wirtschaftsförderung Landkreis Grafschaft Bentheim
• Landrat Uwe Fietzek
• Ansgar Duling, kaufmännischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft, Bürgermeister Samtgemeinde Emlichheim
• Jan-Hermann Hans, technischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft, technischer Leiter nvb
• Karsten Müller, kaufmännischer Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft, Wirtschaftsförderung Stadt Nordhorn
Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim