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Ein breites und buntes Bündnis macht sich in der Grafschaft Bentheim mit kreativen Aktionen stark für die Würde des Menschen – und wendet sich gegen Extremismus und Rassismus.
„Es wird endlich Zeit, Gesicht zu zeigen. Wir werden nicht mehr wegsehen und nur schweigen,“ heißt es in dem Song „Menschlich“, der für das Bündnis „Grafschaft zeigt Gesicht“ komponiert wurde. Im Oktober 2023 gründeten einige Menschen in Nordhorn eine Initiative mit dem Ziel, die Demokratie zu stärken und ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Extremismus und Rassismus zu setzen. Es sollte mehr werden als nur eine einmalige Aktion. Es sollte ein breites Bündnis werden, das sich langfristig und nachhaltig stark macht für Vielfalt und gegen Extremismus. Und das ist ihnen gelungen.
Ein halbes Jahr später haben sich bereits mehr als 2.700 Personen, Institutionen, Schulen, Gruppen und Firmen dem Bündnis angeschlossen und sich als Unterstützer:innen online eingetragen. In ehrenamtlicher Arbeit wurde ein breites Netzwerk gegründet, eine Internetseite designt, Kundgebungen und Konzerte organisiert, Shirts und andere Produkte mit dem Slogan „Grafschaft zeigt Gesicht“ in den Handel gebracht. Nach einer ersten Auftaktveranstaltung in Nordhorn folgten Kundgebungen in anderen Kommunen des Landkreises, und auf dem Fest der Kulturen war das Bündnis mit einem Stand und Aktionen vertreten. „Wir verteidigen den kleinsten demokratischen Nenner“, sagt Thomas van den Berg, einer der Sprecher des Bündnisses, „und bekennen uns klar zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“
Mit kreativen Aktionen haben in den vergangenen Monaten viele Grafschafter:innen bereits Gesicht gezeigt und sich für die Demokratie eingesetzt. Künstler:innen und Musiker:innen sind aufgetreten, Schüler:innen haben Texte vorgetragen, Kinder gesungen und getanzt. Die Designerin Simone van Nes hat das Logo und Design für die Kampagne kreiert. Die Poetry-Slam-Meisterin Theresa Sperling und der Musiker Christian Müller haben den Song konzipiert, die Tanzschule Jobmann die Choreografie dazu entworfen. Der Fotograf André W. Sobott hat 21 Menschen in der Grafschaft fotografiert, die dafür werben „Gesicht zu zeigen“. 2.000 Plakate wurden gedruckt, die von Sportvereinen, der Gruppe „Omas gegen Rechts“, dem Mofa-Club Flamin‘ Gos und vielen anderen Freiwilligen verteilt wurden und die nun in Geschäften, Büros und Cafés aushängen.
Und das Bündnis hat bereits weitere Aktionen für die nächsten Monate geplant. „Wir möchten noch mehr junge Menschen gewinnen und sie mit Fakten gegen Fake-News stärken“, sagt Sprecher Martin Schreurs. Im April 2024 wurde zudem ein Förderverein gegründet, um Spendengelder für die Aktionen besser koordinieren zu können. „Grafschaft zeigt Gesicht“ ist parteipolitisch unabhängig und wird gefördert vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
Manchmal werde ländlichen Regionen wie der Grafschaft Bentheim ja eine Behäbigkeit nachgesagt, sagt Marlies Schomakers, die Vorsitzende des Fördervereins. „Doch davon ist nichts zu spüren. Es sprudeln die Ideen.“
Weitere Informationen zum Bündnis „Grafschaft zeigt Gesicht“:
www.grafschaft-zeigt-gesicht.de
Inga Rahmsdorf ist geboren und aufgewachsen in Nordhorn. Sie studierte in Berlin und arbeitete bei der Süddeutschen Zeitung in München, bis sie sich nach 20 Jahren wieder vom Großstadtleben verabschiedete und mit ihrer Familie zurück in die Grafschaft Bentheim zog.